36 Frühlingswind
Das neue Jahr beginnt aufregend. Nein, nicht wegen der gewohnten Silvesternacht, die lautstark und bunt das neue Jahr begrüßt. Und nein, nicht wegen der verboten guten Schokolade, ein Schelm wer dabei schlimmes denkt. Sondern unser neues Auto. Es ist zwar nach wie vor blau, aber deutlich größer geworden. Können Autos eigentlich wachsen? Das würde erklären, warum es Busse und LKWs gibt, ganz im Sinne der Hunde-Logik! Wie dem auch sei, ich bin begeistert! Faszinierend wie viel Platz übrig bleibt, obwohl meine Leute die Outdoor Ausrüstung verstaut haben. Es fühlt sich wie ein mobiles Camp an, da kann ich es kaum erwarten, wenn so einige Fahrten zum Erlebnis werden.
Die Temperaturen machen das Reisen, im Sinne von draußen die Natur genießen, noch unmöglich. Ein frostiger und recht trockener Winter, vom Schnee jedoch keine Spur. Das hält mich aber nicht davon ab, draußen das Vergnügen zu finden. Die Wiese, die dank der Senke oft oberflächlich Wasser trägt und dann gefriert, lädt wieder zum Herumtollen ein. Es ist ein herrliches Gefühl, wenn das Eis unter meinen Pfoten knackt und ich nach Anlauf ein paar Meter rutsche. So sind die Gassi Runden zugleich abwechslungsreicher.
Auch die Holzlieferung für den Kaminofen war zumindest für mich ein Vergnügen. Während meine Leute den halben Tag lang schuften um
die Holzklötze einzuräumen, hüpfe ich fröhlich darauf herum. Mittendrin, statt dabei, so sagt man doch. Das Balancieren auf dem Stapel ist eine sehr wackelige Angelegenheit, aber es macht Spaß und duftet so schön nach Wald.
Außerdem haben wir einen Kurztrip nach Essen unternommen und die Familie besucht. Meine Leute waren auf einem Konzert und „Oma“ und Wolle haben abends den Job als Hundesitter übernommen. Natürlich kann ich gut auf mich selber aufpassen, aber ich mag viel lieber Gesellschaft. Erst recht in dieser großen Stadt und dann noch in der dunklen Winterzeit. Dazu habe ich mit Frauchen und „Oma“ den Eisbärenlauf gemeistert. Von den geplanten 5 Kilometer sind wir dann doch bei 9 Kilometer gelandet. Ohne die U-Bahn Fahrt gerechnet natürlich, die war ja wieder aufregend, wobei der Slalom durch die Innenstadt am Ende des Laufs wesentlich mehr mit Trubel verbunden war. Herausforderung souverän geschafft, dafür verdiente ich mir eine Kugel Eis als Belohnung.
Im März war es definitiv zu früh um draußen Nächte zu verbringen. Das haben wir an einem Wochenende Ausflug nahe Bad Herrenalb zu spüren bekommen. Die ruhige und abgelegene Hütte mit dem Grillplatz war ein schöner Ort für den Lagerfeuer Abend, doch die morgendlichen Sonnenstrahlen umso wohltuender zum aufwärmen.
Bevor der Frühling Einzug hält, wird mein Fell wieder fluffig gemacht. Der erste Termin bei Hundefriseurin Anja war eine Wohltat. Endlich die struppige Unterwolle raus und federleichtes Deckhaar, das gibt ein gutes Gefühl und ist so angenehm. Jetzt sind wir auch so schlau und buchen rechtzeitig zwei Termine im Jahr. Der nächste folgt im Juli, bevor es wie geplant auf Reisen gehen soll.
Bis dahin nutzen wir jeden trockenen Tag, um draußen spazieren zu gehen oder im Garten zu wuseln. Meine Leute sind fleißig, während ich einfach die Natur genieße. So schön, wenn am blauen Himmel die Wolken ziehen und der frische Frühlingswind nach Blumen duftet. Dabei alle viere von sich strecken und räkeln bis das Hunde-Yoga perfekt aussieht. So bin ich bestens vorbereitet für die Inliner
Runden mit Frauchen.
