09 Volle Kraft voraus
Am Liebsten bin ich unterwegs, besonders wenn die Wohnung im Dachgeschoss zum Backofen wird. Unser Sommer Domizil ist dann bevorzugt die Heuhütte. Zelten ist auch sehr gut. Der Garten mag zwar ausreichen, aber die gemütlichen Wanderungen und die Ausflüge zum Schwimmen sind umso schöner. Viele Kilometer mag man nicht laufen, wenn die Sonne auf dem Pelz brennt. Die Schnüffelnase braucht trotzdem die tägliche Dosis an Spuren, Gerüche und Markierungen.
Die große Runde an der Schwarzenbach Talsperre passt dazu perfekt. Die beste Stelle ist mit dem kleinen Wasserfall als Zulauf. Einige Bachzuläufe geben hier den eiskalten Kick. Außerdem ist der Pegel sehr gut erkennbar. Am Ufer haben wir sogar ein Floß entdeckt. Das scheint dieselbe Funktion zu haben, wie die vielen Boote, die mein Interesse immer wieder wecken. Entlang der Runde kann man jederzeit in den See springen. Um dann auf die andere Seite zu gelangen, gibt es einen Weg auf der Staumauer. Zum Glück sah ich die gewaltige Staumauer nur von unten, oberhalb wäre mir die Tiefe zu unheimlich. Danach kann man die Tour weiter am Ufer entlang abschließen. Natürlich waren meine Leute wieder amüsiert, als ich einige Wellen am Ufer fangen wollte.
Da ich bereits die ganze Zeit von Hitze und Erfrischung rede, muss ich auch von der leckeren Seite des Sommers berichten. Was gibt es schöneres, als bei Sonnenschein ein herrlich cremiges Eis zu genießen. Bei der Sorte bin ich nicht wählerisch, aber bei der Eisdiele gab es doch tatsächlich die Sorte Milchschnitte. Genau die Kombination, bei der ich nicht nein sagen könnte. Eis ist wunderbar, eine Milchschnitte sowieso. Zusammen gemixt ergibt das wahrlich ein Gaumenschmaus!
Einige Male hatten wir Besuch. Hatte ich nicht bereits erwähnt, dass ich Gäste im Haus mag? Mit einem guten Kumpel haben wir Ausflüge und tolle Grillabende gemacht. Außerdem war meine „Oma“ wieder zusammen mit Wolle da. Abgesehen von der Abwechslung bringen Gäste immer allerlei gute Sachen mit. Besonders die große Lieferung ® Cesar Herzen (Knippies) gefällt mir, nachdem „Oma“ auf Schnäppchenjagd war und jetzt habe ich davon Vorrat der bis in den Herbst reicht. Unsere Familie habe ich auf Trab gehalten. Die „Oma“ hat eine tolle Schnitzeljagd zum Geburtstag bekommen, wobei ich die besondere Rolle hatte, den Schlüssel zum Schatz bei mir zu haben. Und die Mondfinsternis haben wir uns natürlich auch angeschaut, passt ja zu meinem Namen. Dann hatten wir ein Fest mit Gyros Spieß und was soll ich sagen, ich habe doch tatsächlich eine ordentliche Portion Fleisch verdrückt. Logisch mag man denken, bin ja ein Canidae, doch bei mir kommt nur ausgewähltes Fleisch auf den Speiseplan.
Das Geheimnis der Boote wurde nun auch gelüftet. Als wir die Talsperre besuchten, gingen wir zur Anlegestelle. Prompt wurde ich aufgefordert eins der Tretboote zu betreten. Das war mir doch nicht so geheuer, alles schaukelte und um mich herum plötzlich nur noch Wasser. Im Endeffekt war diese Fahrt aber total genial. Völlig entspannt konnte ich dann auf dem See die mir vertraute Umgebung beobachten. Dieses Vergnügen muss man nochmal wiederholen. Eine Erfrischung ins Wasser gab es inklusive. Nur beim Ein- und Ausstieg vom Boot bin ich unsicher, aber mit Hilfe ist es einfacher.
Nicht zu vergessen sind auch die ganzen Unternehmungen zwischen all den besonderen Tagen. Immer volle Kraft voraus, ob an Land oder See. Wenn man denkt, der Klondike wäre ein wildes Land, legt der Nebenfluss in Wildheit noch eins drauf.
Da habe ich ein persönliches Artefakt ergattert. Ein Gummiball der wohl schon eine lange Reise gemacht hat. Von da an musste dieser immer mit genommen werden auf unseren Touren und ging auch nie verloren.
Eigentlich habe ich nur draußen damit gespielt, bis ich eines Tages zu Hause zu lange daran geknabbert habe. Im Inneren war dann kein Schatz versteckt, aber leider wird mein Gummiball den nächsten Sommer nicht mehr dabei sein.
Ich bin sehr vernarrt darin draußen zu sein. Meistens genieße ich die Umgebung, trotzdem gehe ich außer schnüffeln, entdecken, toben auch anderen Hobbys nach. Zum Beispiel Mais kippen, eine sehr lustige Angelegenheit dem Bauern wenige Maispflanzen zu mopsen. Mit einem Satz hoch und die Vorderpfoten krallen sich den Kolben. Zack, kippen wir dann nach vorne und schreddern alles auseinander. Das schmeckt sehr gut, deswegen liegt ein Maiskolben manchmal im Garten parat. Außerdem sammelten wir fleißig Obst um allerlei gute Sachen einzuwecken. Nach den Erdbeeren im Frühjahr und den viel zu frühen Kirschen hatten Pfirsiche, Äpfel und Birnen dank der Hitze bereits im August Saison. Dafür ist die übrige Beerenernte sehr mager ausgefallen. Obst nasche ich nur gelegentlich, denn es schmeckt mir eher nach Lust und Laune. Ich denke mal, von allen Obstsorten war die Wassermelone das Beste. Die langen Sommerabende dann am Lagerfeuer ausklingen zu lassen, macht die Sache rund.