07 Abenteuerland
Endlich kann man länger draußen bleiben.
Dann klebt zwar die 15 Meter Leine an mir dran, daraus wird aber schon ein tolles Spiel gemacht. Es heißt die große Freiheit und die Regeln dafür lerne ich jetzt.
Wenn ich in Sichtweite bleibe, darf ich ohne Leine laufen. Sobald meine Leute rufen, muss ich dementsprechend hören. Schaffe ich das nicht, wird die Leine wieder befestigt. Hört sich ganz einfach an und gelingt immer öfter. Doch manchmal ist etwas anderes so interessant, dass meine Ohren nicht so gut funktionieren.
Das wird bestimmt prima, wenn ich alle Kommandos verstehe und im Gegenzug dafür selbständig erkunden und Erfahrungen sammeln kann. Deswegen heißt es ja große Freiheit.
Freiheit ist es auch, dass man manchmal nicht zu Hause schläft,sondern die Nacht im Freien genießen kann.
Dafür haben die Menschen eine mobile Höhle entwickelt und nennt sich offiziell Zelt.
Nachdem die Höhle aufgebaut war, setzte ich am Eingang vorsichtig eine Pfote auf den knisternden Zeltboden und schaute mich um. Dann ging ich herein und schnüffelte an jeder Ecke. Das war ja anfangs ungeheuerlich, fantastisch und aufregend zugleich.
Spät in der Nacht machten wir es uns darin gemütlich. Ich war noch ein wenig unsicher, weil meine Sinne sich veränderten. Die Gerüche von außerhalb konnte ich schlecht wahrnehmen und die Sicht in den Wald war nicht mehr gegeben. Aufmerksam lauschte ich und abgesehen von den Naturgeräuschen, kam eine besondere Ruhe auf. Ich schlummerte friedlich ein.
Ähnlich erging es mir in der Heuhütte. Mitten im Wald ein kleines Häuschen mit einem Bach nebenan. Schlicht aus uraltem Holz, offener Eingang mit Blick in den Wald und die Komfort Größe gegenüber unserem Drei-Personen-Zelt. Welch ein Riesenspaß dort sich das Heu in die richtige Lage zu schieben und buddeln. Das ergibt dann sehr gemütliche Kuhlen. Ich liebe meine verschiedenen Wolfshöhlen. Sonst würde ich wohl die ganze Nacht sehr wachsam sein, damit niemand unser Revier stört.
Es gibt auch ein Revier, da haben wir oft Besuch. Mein Garten, ich meinte unseren Garten. Der Lebensbaum zum Verstecken und Ausruhen ist aber meiner, da bestehe ich drauf. Erst wusste ich gar nicht so recht, was man im Garten machen kann. Meine Leute haben dort viel Arbeit, weil dieser noch im Aufbau ist. Darum schaute ich mir alles an und helfe nun mit. Ich zeige an, wo sich Steine im Boden verstecken, rupfe Grasbüschel aus und buddel fleißig mit um alte Randsteine zu entfernen. Und wenn dann alles an Unrat raus ist und nur noch Erde liegt, wird alles eben gemacht und ich mache mir mittendrin eine kühle Grube. Bis die Wiese dann wächst, wird schon wieder alles gerade sein.
Zeitweilig schaut auch Sanny vorbei, das ist der kleine Racker von nebenan. Im Gegensatz zu mir ist er ein Chihuahua und kleiner, dafür mit sechs Jahre etwas älter. Sanny hat eine Menge Temperament, aber mit meiner Ausdauer und Geduld hat er wohl nicht gerechnet. Geduld braucht man schon bei ihm, denn er hat leider unangenehme Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht. Da stellt sich mitunter die Frage, wer von dem anderen wohl mehr lernt. Spielt im Endeffekt keine Rolle, wenn man sich so richtig austoben kann.
Dabei kann ich euch direkt mal Lissy vorstellen. Sie ist die wuschelige Yorki Vierbeinerin meiner „Tante“ und elf Jahre alt. Anfangs etwas eifersüchtig und sie passt sehr gut auf ihr Revier und Rudel auf. Inzwischen kann ich aber leinenfrei in ihrem Zuhause stöbern, sofern die Katzen in Sicherheit sind.
So richtig Gas gebe ich beim Sport, insbesondere beim Inliner fahren mit Frauchen. Wir sind mittlerweile sehr gut darin und dank der langen Leine kann ich ganz schnell flitzen und im nächsten Moment schon wieder eine Maus fangen. Den Mist mit den kurzen modernen Leinen, die eine Federung haben, können wir dabei nicht gebrauchen. Wir wollen ja Spaß haben und nicht gemütlich voran traben. Ganz nach dem Motto, ich spiele die Lok und ziehe den Waggon mit Frauchen hinterher. Lieber ausgelassen im Teamwork, logisch das hier das Kommando ebenso Vorrang hat. Dadurch habe ich gelernt, nicht jeden zur Begrüßung anzuspringen. Ich persönlich würde das toll finden, aber scheint wohl in der Gesellschaft nicht so gut anzukommen. Soll mir recht sein, solange ich meine Knuffel Einheiten bekommen, sobald ich brav Sitz mache.
Welchen Sport ich ebenfalls gelernt habe, ist Schwimmen. Wasserscheu bin ich nie gewesen, nur habe ich mir in den Bächen an manchen Stellen gedacht; huch wie tief ist das denn!? An einem sonnigen Tag kam dann der große Moment. Mein Herrchen fängt mich in seine Arme und wir gehen schwimmen. Als meine Pfoten das Wasser berührten blieb ich ruhig, bis er mich aufforderte zu paddeln. Ich strampelte unkoordiniert zum Ufer. Noch einmal das Ganze und ich begriff schon eher wie es geht. Beim dritten Anlauf lachten meine Leute, weil meine Läufe bereits auf dem Arm rotierten. Geschafft – ich kann schwimmen! Seitdem springe ich munter selber ins Wasser und schwimme. Das ist so genial, solch eine Abkühlung schenkt Kraft für neue Taten. Da freue ich mich schon, sobald es wieder zum Klondike geht. Dort ist ja alles, was mein Hundeherz begehrt, vorhanden. Sand zum Buddeln, wildes Gelände zum Toben und die Murg zur Erfrischung. Dank der mobilen Höhle werde ich das Tag und Nacht genießen.
Mitunter werde ich schon Rabaukin genannt, im Hinblick auf meinem Mut und der Ausgelassenheit. Meistens gewinne ich mit meinem wölfischen Charme. Andererseits bin ich plötzlich der Angsthase, da ich furchtsam reagiere bei Donner und lauten Knall. Jetzt mal ganz ehrlich, hat denn nicht jeder vor irgendetwas Angst? Und die Zeit bringt es mit sich, damit besser umzugehen. Ich lerne sehr schnell und kreiere eigene Dinge. So schnell wie die Sonne auf- und untergeht, so verändere ich mich auch. Das werden die Besucher bestimmt genauso bemerken, im Juli kommen sie wieder zu uns. Meine „Oma“ und ihr Lebensgefährte Wolle waren da und fanden mich ganz prima. Sie hätte zwar gerne mit mir gefrühstückt, aber das ist nicht so mein Ding. Außerdem stehe ich immer spät auf und kann dann direkt starten, wenn die faulen Socken von Menschen mit ihrem Wachwerden fertig sind. Und mit ihm kann ich spielen und genauso gut gemütlich auf der Couch verweilen. „Oma“ hat mir ganz besondere Leckerchen gezeigt, die ich jetzt jeden Abend zu meinem Betthupferl bekomme. Diese ® Cesar Herzchen (Knippies) sind köstlich. Passend dazu gab es eine tolle Fleecedecke für mein Bett. Gäste im Haus sind mir willkommen, es bringt noch mehr Abwechslung rein als sonst. Darum bin ich schon gespannt, als ich den Plan vom Tretboot fahren hörte.
Jetzt habt ihr wieder eine ganze Menge von mir erfahren und was ich so den lieben langen Tag so treibe. Es fehlen nur noch die obligatorischen Futter Bilder. Das scheint heutzutage total in zu sein, auch wenn wir als Rudel nicht so der Social Media Fan sind. Dennoch möchte ich eure Neugierde befriedigen, schließlich habe ich ja eine kräftige und hübsche Figur bekommen. Ich fresse Fleisch nicht nur als Trockenfutter, sondern mit Vergnügen frisches rohes Rindfleisch. Und meine Leute haben mich doch tatsächlich dazu gebracht, ein Stück Pizza mitzufuttern. Als krönenden Abschluss an heißen Tagen, schlemme ich gerne Eis. Anscheinend soll wohl mein Speiseplan vielfältiger werden.
So denn, jetzt habe ich mir eine leckere Milchschnitte verdient. Dann geht es raus aufs Feld zu den Mäusen, um Gute Nacht zu sagen. Später bekomme ich das Betthupferl, namentlich Heia Rolle unsererseits genannt. Gefüllt mit Käse und ® Frolic plus ® Cesar Herzen (Knippies). Perfekt um den Tag und dieses Kapitel abzuschließen, ehe es morgen zu weiteren Abenteuern geht.