23 Erdbeermond

Bis auf wenige blühende Anzeichen in der Natur war im März selten Frühling in Sicht. Immerhin habe ich schon ein kurzes Bad im Bach genommen und lecker Eis geschlabbert. Jede freie Minute im Wald genießen, auf Baumstämme balancieren und Stöcke hinterherjagen, wann immer es geht.

Dieses Jahr hat zwar ohne Schnee, aber mit viel Sturm und Frost begonnen. Und der Frost lässt riesige Pfützen, die schon der Größe eines kleinen See entsprechen, gefrieren. Und so wurde die Rutschpartie zu einer Gaudi, weil Frauchen einen Apfel warf und ich prompt hinterhergerannt bin. Dabei trotzdem die Balance zu halten war gar nicht so einfach, aber es hat viel Spaß gemacht.

Zur Überraschung vieler war ich bereits mit meinen Leuten auf Reisen. Wir sind im Februar nach Essen gefahren, Fortbildung und Familienbesuch in einem Rutsch kombiniert. Für mich war aber auch nicht nur Faulenzen angesagt.

Bei so vielen Hunden, die dort unterwegs sind, wurden die Spaziergänge zur Hundeschule, sehr zum Vergnügen meiner Leute. Und ich durfte wieder tausend Zeitungen beschnüffeln, da staune ich immer wieder, wie sauber es doch zuhause ist. Und dann soll man noch ein sauberes Eck für sein Geschäft finden, finde ich nicht wirklich prickelnd. Als Krönung der Hundeschule habe ich die Prüfung der Rolltreppe bestanden. Echt seltsam, es gibt Stufen, die sich von alleine bewegen. Das ist mir nicht geheuer, muss ich nicht gut finden. Zum Glück gibt’s nach all dem Trubel den vertrauten Besuch im Zoo Fachmarkt. Dort habe ich mir natürlich einen kleinen Ziemer gekauft, das kennen meine Leute ja von mir. Ich suche mir was aus und die bezahlen, genauso ist es doch richtig, nicht wahr? Wir haben die Tage dort sogar ein wenig verlängern müssen, weil ein paar Sturmtiefs die sichere Rückfahrt verhinderten. Als die Sachen für die Heimreise eingeladen wurden, habe ich lautstark zu bekennen gegeben, dass ich definitiv mit nach Hause will. Schöne und aufregende Tage, jedoch bin ich froh wieder in meinem Revier zu sein.

April, April und der Schnee ist da. Zwar nur ganz kurz, aber wenn man bedenkt, dass es bereits warme Tage gibt, dann ist es doch kurios. Und diese nutze ich jetzt im Garten aus, während meine Leute schuften. Die erste große Rasenfläche ist geschafft und allerlei Ecken sind entmistet. Anders kann man ja das nicht nennen, wenn Herrchen mit einem Wagenheber alte Wurzeln aushebelt und der Berg mit den Steinen wieder größer wird. Aus frisch umgrabener Erde werden dann meine favorisierten Liegeplätze. Der Pool wird bald wieder in Betrieb genommen. Das sind tolle Aussichten. Jetzt flitze ich mit Frauchen und ihre Inliner noch eine schöne Abendrunde und genieße den Erdbeermond.