15 Verkehrte Welt

Als erstes grüße ich alle auf meiner gewohnten Webseite und teile euch mit, ab sofort bin ich immer unter dieser Adresse erreichbar. Meine eigene Domain, natürlich passend ausgewählt mit husky-luna.de. Also zack ein Lesezeichen anlegen, das bleibt für immer.

Da gammelt man so den Winter vor sich hin und genießt die Speckröllchen, die beim Faulenzen jeden Untergrund bequem erscheinen lassen. Die Festtage waren voller Gemütlichkeit, tollen Geschenken und dementsprechend ordentlich Leckereien. Den Schnee hat man vergeblich gesucht, oft blieb nur raues, nasskaltes und stürmisches Wetter.

Jetzt im Frühjahr erfreut es einen, wenn die Tage länger und somit die Spaziergänge ausgiebiger werden. Das Erdreich ist oft nicht mehr gefroren und das Buddeln nach den Mäusen wird einfacher. Man sieht die Natur erwachen, der Frühling erstrahlt und was ist? Das Leben steht still. Es wird nur noch alle paar Wochen ein Einkauf gemacht, dabei tragen die Menschen sogar inzwischen auch Maulkörbe. Das Hundefutter und die Snacks sind als Vorrat da. Wir sind zwar oft draußen, aber selbst mein Herrchen arbeitet zuhause. Und wenn man endlich bekannte Leute sieht, wird Abstand gehalten, mitunter sogar einen Bogen gelaufen. Keine Besucher mehr, selbst der angekündigte Familien Besuch an Ostern ist ausgefallen. Ja sag mal, ist die Welt verrückt geworden? Das einzige, was ich ständig höre, ist Corona. Also als Hund verstehe ich zwar nur, was ich will, darum sind wir im Endeffekt schlauer als Menschen, aber laut meinem Lexikon ist Korona eine tolle Sache. Schaut euch nur diese tolle lunare Korona an. Jede andere Art und Schreibweise von Korona ignoriere ich ab sofort. Ich warte ab, dass das Leben sich wieder normalisiert. Falls ich verwirrte Menschen sehe, lasse ich mein Wolfsgeheul los und spring wie ein Wirbelwind rum. Das bringt jeden zum Lachen.
Zum Glück darf ich mit meinem Kumpel Janus weiter spielen. Den habe ich euch noch gar nicht vorgestellt. Ein wahrer Brocken von Rüde, doppelt so schwer wie ich, acht Jahre jung und seine Rasse heißt Hovawart. Da hat es auf Anhieb gepasst, bin halt wählerisch bei meinen felligen Freunden. Das ist echt super mit ihm herumrennen, toben und dumme Schnauzen auf Fotos machen.
Mehr Bewegung steht nun auf den Plan, die besagten Speckröllchen müssen weg. Außerdem brauche ich Fitness, wenn wir Inliner fahren und ich im Wald über Stock und Stein flitze, dabei natürlich jeden Bach zur Erfrischung nutze. Auf Baumstämme zu balancieren finde ich prima.

Zuhause lerne ich, was Renovierungsarbeiten sind. Der Sinn ist etwas seltsam. Da wird das Gästezimmer komplett ausgeräumt, Teppich entsorgt, Schränke kaputt gemacht, Wände neu verputzt und Kabelsalat im Kasten untergebracht. Nur um dann alles wieder aufzubauen. Neue Schränke, Laminat verlegen, tapezieren, frisch dekorieren. Ist das nicht eine sinnlose Geldausgabe? Der einzige Grund liegt wohl darin, dass danach alles sehr viel schöner ist. Da werden sich unsere Gäste, deren Besuch sich auf den Sommer verschoben hat, bestimmt drüber freuen. Mir persönlich gefällt das auch, besonders weil die Arbeiten so interessant und aufregend sind. Ich liebe ja alles was neu und anders ist, bin regelrecht gierig nach Entdeckungen und Erfahrungen.

Die einzige Erfahrung, die mir nicht ganz so gut gefällt, ist das meine Knippies etwas anders schmecken. Also die Knippies, das sind die ® Cesar Mini Joys. Meine kleinen Lieblinge als Belohnung und Betthupferl. Behaupten meine Leute doch glatt, dass die Rezeptur tausendmal besser und leckerer ist. Und heimlich wird geflüstert, dass die Produktion eingestellt wurde. Ich glaube, ich muss den neuen Geschmack hinnehmen, da nützt mir mein Sturkopf auch nichts. Hundsgemein, beinahe so, als wenn man den Lieblingsteddy abgenommen bekommt.

Ich sag’s ja, die Welt ist irgendwie verkehrt. Mutter Natur macht zumindest fröhlich weiter und ich genieße die Sonnenstrahlen im Frühling. Mittsommer steht vor der Tür, es wird Zeit für warme, sonnige und lange Tage sowie kurzen Nächten, auf dass man endlich das Sommerdomizil mit Hütte und Klondike ausnutzen kann. Auf geht es zu neuen Abenteuern!

Nachruf… Lissy ist über die Regenbogen Brücke gegangen. Die kleine wuschelige Yorki Hündin meiner „Tante“ ist 12 1/2 Jahre geworden. Wenn die körperliche Kraft schwindet und leidvolle Tage über die Freuden am Leben siegen, ist es leider besser so, loszulassen. Möge sie auf der anderen Seite mit felligen Gefährten zufrieden und erfüllt weiter leben und erfolgreich nach Mäuschen suchen.

In liebevoller Erinnerung an alle vorangegangenen Fellnasen.