13 Kapitänin Blauauge

Die schöneren Jahreszeiten haben begonnen. Die Hitze mag zwar nicht so ideal für mich sein, aber meine Leute achten schon auf die richtige Abkühlung. Selbst wenn ich am Baggersee in der Sonne alle viere von mir strecke.

Der Vorteil gegenüber dem Winter ist einfach jener, dass es nun endlich mehr nach draußen geht. Vorbei mit den Spaziergängen bei Regen und Kälte. Bei schönstem Sonnenschein raus ans Wasser, über Blumenwiesen flitzen und den Klondike genießen. Tagsüber unterwegs und nachts draußen übernachten so oft es geht. Das lässt Hundeherzen höherschlagen. Meine Spürnase freut sich besonders über neue unbekannte Wege. Ja, in diesem Falle ist fremdgehen toll.

Das erste sommerliche Wochenende im Juni war echt der Knüller. An nur einem verlängerten Wochenende haben wir einige vertraute als auch unbekannte Plätze besucht. Wir erkundeten einen Waldweg, mit allerlei Stationen, die Wissenswertes über die Natur erzählen. Das war interessant, obwohl das Geschriebene nicht so relevant war, sondern eher der Aufbau um über Stock und Stein zu stöbern und prompt im Biotop zu landen. Nun ja, der Hinweis war ausgeschrieben und ich habe es halt als Erstes gefunden. Da wäre es eine Überlegung wert, im Herbst vielleicht eine große Tagestour zum Wandern zu planen. Die Talsperre ist zurzeit unerreichbar, es sei denn man nutzt das Tretboot. Der Wasserpegel ist dermaßen hoch, dass statt Ufer nur noch eine steile Böschung vorhanden ist. Also zackig eben im Wasser nur eine Erfrischung abholen und weiter geht’s.

Erinnert ihr euch noch an die Geschichte mit dem Gummiball? Den ich letztes Jahr am Zufluss vom Klondike fand? Genau dort war an diesem Tag der nächste Zielpunkt und erstaunlicherweise hat der geheimnisvolle Gummibaum mir wieder einen Gummiball geschenkt. Wo soll der auch sonst herkommen, den gab es letztes Jahr nur einmal und es dauert wohl eine Weile, bis diese Rarität wächst. Eine ähnliche und zauberhafte Geschichte gibt es vom Schwarzwälder Schinken.

Nach viel Spaß und Spiel hatte ich noch die unangenehme Erfahrung, auf die Schnauze zu fliegen. Das war fies und hat mich etwas verwirrt, aber meine Leute haben mich sofort ganz liebevoll umsorgt. Es ist glücklicherweise nichts Ernsthaftes passiert und nach kurzer Weile war der Schrecken vergessen. So leicht lasse ich mich nicht unterkriegen und beim Spaziergang danach, waren erst recht die Lebensgeister geweckt. Wir durchquerten ein kaum bekanntes Dorf mitten in den Wäldern und ließen dann auf einer schönen Wiese den Tag ausklingen. Dort würde es mir es dauerhaft gefallen. Urige Waldhütte, klarer Bach, große Wiese und drum herum nur Wald. Weit weg von jeder Zivilisation, dass man im Winter wirklich genügend Vorräte haben sollte. Denn auf diesem Berg sagen sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht.

Am Klondike waren wir natürlich auch und die Nächte verbrachten wir in der Heuhütte. Das sind die besten Kurzurlaube die man sich als Hund so vorstellen kann. Das Wetter im Mai war bisher besser als der kalte Winter, aber mitunter genauso nass. Darum Pfoten drücken, dass uns der Sonnenschein wie im Juni erhalten bleibt. Somit melde ich mich ab, mit der Sommerbrise im Fell geht es volle Fahrt voraus. Sobald der angekündigte Besuch von der Familie da ist, wird bestimmt wieder Tretboot gefahren.

Es grüßt euch eure Kapitänin Blauauge!